In Anlehnung an einen mittelalterlichen Folterkäfig zieht die Arbeit Auslieferung (Extradition) Parallelen vom Prozess gegen den Journalisten Julian Assange zu mittelalterlichen Strafvollzugsmaßnahmen. Assange hatte 2010 auf der von ihm gegründeten Enthüllungsplattform Wikileaks geheime US-Militärdokumente veröffentlicht. Deshalb drohen ihm die Auslieferung an die USA und bis zu 175 Jahre Haft. An den Pranger gestellt und geächtet werden nicht die eigentlichen Verbrecher, sondern deren Ankläger. Von Folter gezeichnet wird der Angeklagte – isoliert hinter Plexiglas – im Gerichtsverfahren öffentlich diffamiert, bloßgestellt, gedemütigt und entwürdigt. Aus einem rechtsstaatlichen Akt wird ein politischer Schauprozess mit dem Ziel, ein Exempel zu statuieren und abzuschrecken.